Spartan Race München 2017 – Spartan 300

Hallo liebe Fitness-Freaks und Interessierten,

was soll ich sagen. Ich bin noch immer euphorisiert vom letzten Wochenende.

Freitag, 7.4. Spartan300? Check!
Aufs Treppchen? Check!
Samstag, 8.4. Spartan Sprint? Check!

Aber schön der Reihe nach.

Für mich ist alleine der Start beim Spartan Race ein Riesenerfolg! Vor ein paar Monaten begann ich mit denkbar schlechten Voraussetzungen zu trainieren.

Ich bin überwiegend Kraftsportlerin und meine Ausdauer glich einer Katastrophe, denn nach spätestens fünf Minuten Joggen bekam ich keine Luft mehr und meine Lunge fühlte sich nach wenigen Metern an, als würde sie jeden Moment explodieren.

Hinzu kommen Menschenmassen, Höhenangst und viele unbekannte Situationen, auf die ich mich mental nicht zu 100% vorbereiten kann. Eine zugegebenermaßen unglückliche Kombo für mich.

Ich will mich an diesem Wochenende, abgesehen von der Teilnahme an unserem kuhlen Projekt, selbst challengen und aus meiner warmen, vollgepupsten Komfortzone hinaus kommen.

Der Spartan 300 ist im Grunde „nur“ eine abgespeckte Variante, ein kleines Warm-Up sozusagen.

Staffellauf und Kurzstrecken-Rennen liegen mir. Ich vermute, dass ich den Parkour relativ zügig bewältigen werde und bereue diese Worte bereits, obwohl ich sie noch nicht einmal fertig getippt habe.

Das Hauptevent mit unserem tollen Team „Kuhle Schnecken running with refugees“ findet am nächsten Tag statt. Bericht folgt im zweiten Teil.

Wir haben sehr viel Glück mit dem Wetter! München, Sonnenschein und Temperaturen um die 20 Grad, die Frisur sitzt!

Im Olympiapark angekommen, melden Markus und ich uns mit unseren Eventpässen an.
Wir bekommen unsere Startbändchen und Nummern zugeteilt.

Um Wartezeit einzusparen, registrieren wir uns auch direkt für den kommenden Samstag und verschaffen uns im Anschluss einen Überblick über das Gelände.

Es sind tolle innovative Hindernisse dabei!

Die 8 Foot Wall teste ich direkt aus und überwinde sie beim ersten Mal. Wow, das fängt gut an!
Allerdings hätte ich mich vorher besser aufwärmen sollen. Ich spüre ein fieses Stechen im unteren Lendenwirbelsäulenbereich. Autsch!
Dennoch hoch motiviert, macht sich in meinem Magen neben der Vorfreude auch eine angenehme Anspannung breit.

Wir Frauen laufen gemeinsam in der letzten Welle. Um kurz vor halb 6 finde ich mich mit den anderen Teilnehmerinnen beim Start ein.

Um 17:30 Uhr fällt der Startschuss

Wir laufen los, unter der ersten Wall hindurch und runter zu den Autoreifen, über die wir balancieren müssen.

Der erste Anstieg, bei dem wir 20 Kilo Sandsäcke schultern und durch einen Parkour schleppen müssen, hat es in sich.
Kurz danach gibt es für mich die ersten 10 Straf-Burpees, Speerwerfen ist definitiv nicht meine Disziplin.

Jetzt fällt das Laufen deutlich schwerer.

Wir rennen einige Stufen hinauf und dann kommt „sie“. Die 7 Foot Wall, die ich an diesem Tag zu meinem persönlichen Feind erklären werde.

Da ich die 8 Foot Wall beim Testen so mühelos bezwungen hatte, nehme ich die kleine Schwester nicht sonderlich ernst und scheitere.

Ich laufe einige Schritte zurück, um erneut Anlauf zu nehmen.
Wieder rutsche ich ab. Ein weiterer Versuch. Es klappt nicht!

Das Atmen fällt schwer und meine Kraft schwindet zusehends

Nach gefühlten drölfzig Versuchen, schaffe ich es, ein Bein über die Holzwand zu hieven, aber es reicht einfach nicht mehr aus, um mich mit den Armen hoch zu drücken.

Die Moderatoren und Zuschauer feuern mich lautstark an, was mir in diesem Moment scheinbar neue Energie verleiht. Noch ein kleiner Stupser von einem der Helfer (Liebe für Dich! ❤) und ich ziehe mich rüber.

In mir brodelte es.
Das Kämpfen an der Wand hat enorm Kraft gekostet.
Ich rutsche beim Rig ab und muss erneut 10 Burpees absolvieren.

Dann erreiche ich die 8 Foot Wall.
Wieder bezwinge ich sie, wie schon beim Test, problemlos und kann es mir hinterher nicht verkneifen ihr einen kleinen Tritt zu verpassen.

Ich vernehme die Stimmen der Moderatoren: „Ja, ist denn das zu fassen! Genau DAS wollen wir sehen. Ein Spartaner kämpft und beißt bis zum Schluss, super machst du das!“

Mittlerweile habe ich einen absoluten Tunnelblick entwickelt, leichter Schwindel mischt sich mit rein.

Ich erreiche mein persönliches Angst-Obstacle, der ca. 5 Meter hohe, mit Cargonet überzogene, Schiffscontainer.
Jetzt bloß nicht nach unten gucken.

Die letzten Meter vor dem Ziel. Ich krabbel mit hämmerndem Herzen über den Container und drumherum eine Menge Menschen, die durchgehend applaudieren und motivieren. Gänsehaut pur!

Ich renne als Drittplatzierte durch die Ziellinie und beginne zu verstehen…

„Spartan Race bedeutet nicht nur Laufen, Spartan Race ist anders! You will know at the finish line. “ 😉 

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