Hallo liebe Fitness-Freaks und Interessierten,
seit meinem letzten Spartan Race sind schon einige Jahre vergangen, und ich muss sagen, dass es immer noch wenige Dinge gibt, die mich so sehr erfüllen wie dieser Sport. Ich habe die Atmosphäre enorm vermisst!
Warum ich erst jetzt wieder ein Rennen absolviere?
Nun ja, ich wurde Mudda, habe mein eigenes Business aufgebaut und vielleicht habe ich etwas länger gebraucht, als ich mir eingestehen wollte, um den Verlust meiner Mum zu verarbeiten.
Aber um ehrlich zu sein? Ich kann Dir gar nicht genau sagen, warum es SO lang gedauert hat.
Dieses Wochenende schnappe ich mir die SPRINT Medaille in Zell am See-Kaprun!
Mein Mann und mein Sohn sind dabei, um mich anzufeuern, jedoch gehe ich zum ersten Mal alleine an den Start.
Trotz meiner Erfahrung mit dem Spartan Race SPRINT und BEAST, bleibt mir nur eine vage Vorstellung davon, wie das Rennen in Kaprun tatsächlich ablaufen wird.
Es existiert zwar ein grober Richtwert für alle 3 Distanzen, aber die grundlegende Idee des Spartan Race besteht darin, dass es unmöglich ist, sich zu 100 % vorzubereiten, da die genaue Länge sowie Art und Anzahl der Hindernisse variieren.
Wenige Minuten bevor es tatsächlich losgeht, kannst Du zusätzliche Informationen über die Anzahl der Kilometer und Obstacles in der Startbox erwarten. 😅
AROO AROO AROO!
Wir befinden uns im zweiten Septemberwochenende bei kuscheligen 30 Grad.
Die Sonne prallt ohne Gnade auf uns herab.
Dies würde ich noch deutlich zu spüren bekommen.
Auf dem Gelände angekommen, sieht man überall motivierte, kämpfende Spartaner und applaudierende Zuschauer.
Immer wenn ich ein Spartan-Gelände betrete, spüre ich eine elektrisierende Vorfreude.
Wenige Minuten vor dem Start wird uns wieder ordentlich eingeheizt.
Ich liebe diesen Sturm vor dem Sturm. 😜
Wir springen und klatschen, machen Squats und Burpees.
„Wer zum Teufel seid ihr?“
Du kennst den Schlachtruf: „Wir sind Spartaner! AROO AROO AROO!“
Dann geht es los:
Frontal in die braune Suppe aka Schlammgrube! Boah, wie ich das vermisst habe. 😁
Ich bezwinge die erste Holzwand und strotze vor Selbstbewusstsein: „Wow Alte, Du hast es immer noch drauf!“
Voller Motivation setze ich meinen Lauf fort und bereite mich mental auf die kommenden Obstacles vor.
Die Sonne knallt und der folgende Anstieg will einfach nicht enden.
Meine Beine brennen schon nach wenigen Metern wie Feuer und als ich endlich oben ankomme, bin ich so fertig, dass ich meine „Ich habs immer noch drauf“ Gedanken bereits wieder bereue.
Wo habts die Hindernisse versteckt?
Also wenn Du denkst, dass Du nach dem Aufstieg bei 30 Grad schon völlig im Eimer bist, dann hast Du noch einen langen Weg vor Dir, bis Du tatsächlich am Ziel bist! 😅
Gelegentlich befinden sich auf der Laufstrecke zwar einige wenige Hindernisse, die jedoch recht einfach zu bewältigen waren.
Wie zum Beispiel die schräge Holzwand oder das Schleppen des Sandsacks.
(Spoiler: Tatsächlich folgt das dicke Ende mit den meisten Hindernissen erst bei der Rückkehr auf dem Eventgelände. )
Nach dem Sandbag Carry geht es nur noch bergab. Zum Glück! Oder doch nicht?
Wer glaubt, dies wäre weniger anstrengend, dem sei gesagt, dass man höllisch aufpassen musste, um nicht etwa über Wurzeln & Co. zu stolpern.
Die natürliche Bodenstruktur hat sich auch schnell in meinen Fußgelenken bemerkbar gemacht. Hier knicke ich bereits ein paar Mal um.
Anschließend gab es wieder eine Reihe von Hindernissen, bei denen es auf Kraft- und Koordinationsvermögen ankam.
Zum Beispiel musste eine Holzwand mit verschiedenen Griffmöglichkeiten überwunden, ein mit Kies gefüllter 5 Liter Eimer durch einen Parcours (Bucket Carry) geschleppt und eine Steinplatte mithilfe eines Seils hochgezogen werden. (Hercules Hoist)
Bevor ich das Eventgelände erreiche, laufe ich noch ein ganzes Stück durch einen Tunnel, der einen angenehmen Frischekick bot.
Ich mochte diese Strecke.
Er war bis auf 2 weitere Spartaner menschenleer und somit lasse ich es mir nicht nehmen und probiere das ECHO aus: „AROO AROO AROO!„
Die beiden Spartaner antworten mir und werfen mir lachend einen Daumen hoch zu. Ich genieße die letzten Meter.
Nachdem ich endlich auf dem Eventgelände angekommen bin, geht es rund.
Ein Hindernis jagt das nächste.
Hier stoße ich – den Aufstieg zu Beginn schieben wir jetzt mal wieder beiseite 😅- auf meine erste echte Herausforderung.
Fast hätte ich mir dabei nämlich meine Bandscheiben geschrottet!
Es ging darum, eine ca. 40 kg schwere Steinkugel (Merke: absolut unhandlich!) über eine Strecke von ungefähr 20 m zu tragen und dann wieder zurück zum Ausgangspunkt zu schleppen.
Das ist zwar genau die Art von Hindernis, die ich liebe, aber mir nicht erst zum Ende gewünscht hätte. 😅
Ich schaffe es mit zitternden Beinen, unter maximaler Kraftanstrengung, und kann mir die 30 Straf-Burpees (Liegestütz mit Strecksprung) ersparen.
Schimpfwörter fallen trotzdem ein paar.
Natürlich dürfen auch echte Klassiker wie das Speerwerfen nicht fehlen.
Beim Speerwerfen sind immer jede Menge Spartaner am Start, die ihre Straf-Burpees absolvieren müssen.
Denn ohne gescheite Trainings-Simulation ist es kaum möglich, das Ziel zu treffen.
(Gerüchten zufolge soll mein Mann in der Tischlerei unseres Vertrauens einen Speer aus einem Besenstil herstellen lassen haben, um mir weitere Übungsmöglichkeiten zu bieten.😜)
Ein Burpee geht noch, einer geht noch rein
Obwohl ich mich gut an die Strafen-Vermeidung-Anleitung gehalten habe, musste ich alleine auf dem Eventgelände noch 30 Burpees und eine Laufrunde absolvieren, da ich- trotz guter Vorbereitung – beim Speerwerfen nicht getroffen habe und wieder ein mal beim Hangelhindernis abgerutscht bin.
Daher Memo an mich: Trainiere endlich deine Griffkraft, Alte! (Und Berglauf! 😪)
Von den rund 25 Hindernissen konnte ich aber lediglich 3 nicht überwinden, womit ich persönlich zufrieden bin.
Zieleinlauf mit einem weiteren Hindernis
Als ich die Ziellinie erreiche, bin ich maximal happy, dass ich es geschafft habe, aber dann: KNACKS!
Beim Sprung übers Feuer, knicke ich erneut so unglücklich um, dass ich meinen darauf folgenden Urlaub im Rollstuhl und auf Krücken verbringe.
Aber das war nach dem Spartan Race.
Fazit: Spartan Race Zell am See-Kaprun
Die Streckenführung in Zell am See hat Spaß gemacht!
Die gesamte Organisation war wieder einmal hervorragend und man musste nicht lange warten, um seine Startnummer entgegenzunehmen.
Und obwohl ich mich nach langer Wettkampf- und Trainingspause knapp 8 Wochen auf den Sprint vorbereitet habe, musste ich am Ende ganz schön pumpen.
Zugegebenermaßen war der Aufstieg bei 30 Grad und die intensive Sonneneinstrahlung mein Endgegner. 😅
Die meisten Hindernisse aber gut schaffbar.
Doch egal ob SPRINT, SUPER oder BEAST Distanz: Der Spartan Race ist und bleibt ein Extrem-Hindernislauf, auf den man sich schon gescheit vorbereiten sollte. 😉
Als Vergleich kann ich sagen, dass ich den Sprint in München nicht so anstrengend empfunden habe.
Ich habe erneut an Erfahrung gewonnen, mit der ich mich noch besser auf 2024 vorbereiten kann.
Denn dann will ich mir endlich die Trifecta (Alle 3 Distanzen in einem Kalenderjahr absolvieren) holen.
Dafür werde ich nicht nur eine intensivere Trainingsphase für die kommenden Läufe einplanen, sondern auch definitiv daran denken, dass es „nur“ ein Rennen ist und meine Gesundheit sowie meine Gliedmaßen wichtiger sind als die Medaille.
Ich sags, wie es ist: Drei Monate Zwangspause aufgrund einer Sprunggelenksverletzung machen einfach keinen Spaß.😉
Und auch wenn Du Dich wie ich „alleine“ für ein Rennen anmelden solltest, wirst Du trotzdem nie alleine sein und kannst immer Hilfe von anderen Spartanern erwarten. (Es sei denn, Du läufst in der Elite/Age-Group).
Hier zu sehen mit Sylvie aus Kärnten: Kennen- und lieben gelernt beim Münchener Spartan Race.
Pingback: Mein Erlebnisbericht: Volunteer beim Spartan Race St. Pölten - MichiBoettner-OCR
Pingback: Spartan Race Zell am See Kaprun 2024 - MichiBoettner-OCR