Hallo liebe Fitness-Freaks und Interessierten,
heute nehme ich Euch mit auf eine epische Reise durch die Welt der Spartan Races, aber mit einem ganz besonderen Twist! 😉
Stellt Euch vor: Ein Spartaner mit einem künstlichen Kniegelenk, der alle Hindernisse und Rennen mit einer Leichtigkeit bewältigt, die selbst die Götter beeindrucken würde! 💪
Das ist kein gewöhnlicher Spartaner – das ist Spartan Brand Ambassador Andy Rieger, der seit 2014 die Trails unsicher macht und dabei alle mit seiner unfassbaren Ausdauer und seinem unerschütterlichen Willen inspiriert!
Bereit, in die Welt eines Spartaners mit einem Stück Hightech-Technologie im Knie einzutauchen?
Gemeinsam wollen wir die Grenzen des Möglichen erkunden und uns von einem wahren Spartaner inspirieren lassen! 😉
Los gehts und Aroo!
1. Erzähl uns kurz, wer Du bist und wie Du zum Spartan Race gekommen bist.
Mein Name ist Andy Rieger, ich bin 58, verheiratet und habe 2 große Kinder.
Meine Besonderheit beim Spartan Race ist, dass ich es trotz einer Knieprothese am linken Knie und einer Umstellungsosteotomie am rechten Knie betreibe.
Im Jahr 2023 war mein sportlich erfolgreichstes Jahr in meiner Altersklasse, trotz meines Handicaps konnte ich:
- 2x Gold
- 6x Silber
- 1x Bronze
- 2x den 4. Platz erreichen.
Zum direkten Vergleich bei der Weltmeisterschaft 2023 wurde ich eine Woche zuvor durch einen Bandscheibenvorfall ausgebremst, aber ich arbeite momentan an meinem Comeback in Mallorca.
Zum Spartan Race bin ich tatsächlich durch Eurosport gekommen, als es 2013 im Fernsehen gezeigt und für 2014 erstmals in München angekündigt wurde.
Ich war auf der Suche nach einer Alternative zum Fußball, da das meinen Knien nicht guttat und mir das normale Laufen langweilig erschien.
Dem Kraftsport blieb ich jedoch immer treu.
Mein erstes Spartan Race war 2014 in München, und ich habe es gleich fehlerfrei absolviert und war sofort begeistert.
Über den Winter habe ich mit ein paar Jungs trainiert, und wir haben uns dann für das Spartan Race in München und den Mudiator in Ulm 2015 angemeldet.
Wir haben einen Bus gechartert und sind mit 18 Mann dort gestartet, darunter auch mein Sohn Tim, der dort mit 16 Jahren zum ersten Mal teilnehmen durfte.
2. Wie hat Dich die Teilnahme an Spartan Races persönlich beeinflusst und wie hast Du Dich dadurch weiterentwickelt?
Ich glaube, entweder du liebst es, oder du machst es nie wieder.
Ich habe durch diese Erfahrung sehr viel gelernt, bin persönlich gewachsen, und heute würde ich sagen, „Ich lebe für den Sport.“
Er härtet dich ab, baut dich auf und stärkt dein Selbstbewusstsein.
Ich passe mein Training immer wieder an mich an und versuche jedes Mal, besser zu werden.
Da ich an beiden Knien große Probleme hatte – O-Beine und starke Arthrose (vom Fußball mit Schmerzmitteln und genetisch bedingt), unterzog ich mich 2017 einer großen Operation mit einer Umstellungsosteotomie.
Acht Wochen lang war ich auf Gehhilfen angewiesen, durchlief eine Reha, usw.
Ich konnte noch keine 100 Meter selbstständig laufen, doch in dieser Zeit meldete ich mich für den Spartan Super in Alleghe und den Beast in Oberndorf an.
Du musst groß denken und dir große Ziele setzen.
3. Welches war Dein denkwürdigstes Erlebnis während eines Spartan Race und warum hat es sich so stark in Dein Gedächtnis eingebrannt?
Da gibt es mehrere, zum Beispiel:
A) Das erste Mal die Trifecta an einem Wochenende 2018 in Alleghe:
Da ich nicht joggen konnte, suchte ich mir hauptsächlich Rennen in den Bergen aus, bergauf war eine Stärke von mir.
Dafür ging ich teilweise rückwärts die steilen Pisten hinunter, da mein linkes Knie das nicht mitgemacht hätte.
Das Beast steckte mir dermaßen in den Knochen, mit kalter Dusche und Motivation von Tim und meinem Freund Kevin ging ich alleine zum Super auf die Strecke.
Ich schaffte sogar den 5. Platz in meiner Altersgruppe, bevor wir gemeinsam den Sprint liefen.
Ich war überglücklich, die erste Trifecta geschafft zu haben.
B) 2019 Oberndorf: Für mich eines der härtesten Rennen.
Es regnete in Strömen.
Viele aus der Elite hatten Probleme an den Hindernissen, und so erging es auch mir.
Am Ende hatte ich 300 Burpees gemacht, mit dem Sandbag auf der Schulter kamen mir starke Zweifel, was ich da überhaupt machte.
Das hat mich an meine Grenzen gebracht, auch die Schmerzen im Knie waren nicht mehr auszuhalten.
C) Comeback nach der Knieoperation: Durch Corona gab es kaum noch Rennen, und ich entschied mich auf Anraten meines Freundes Berni für eine Knieprothese.
Es dauerte noch lange, da wegen Corona kaum noch Operationen durchgeführt wurden.
Ende Mai 2021 war es dann soweit. Im Anschluss kam die Reha.
Ich musste das Laufen wieder richtig lernen, da ich mir eine hinkende Schonhaltung angewöhnt hatte (man konnte mich bereits aus 2 km Entfernung erkennen).
Zu dieser Zeit wusste ich noch nicht, welche Sportart ich nach der Operation machen sollte.
Mein Arzt meinte, ich könnte in zwei Jahren wieder joggen, das brachte mich auf eine Idee:
Ich meldete mich für den Sprint in München an, für mich ein Probelauf, ob das überhaupt möglich ist.
Ich trainierte die Landung auf dem rechten Bein, da das linke Knie ja noch neu war und keine starken Stöße abbekommen sollte.
Es musste so automatisch werden, dass man nicht mehr darüber nachdenken muss, auf welchem Fuß man aufkommt.
Für mich stand fest, wenn das gut geht, melde ich mich gleich für die Trifecta in Kaprun an, von der man sagt, dass es eines der härtesten Rennen in Europa ist.
Ich machte meine Laufversuche und steigerte mich von 100 bis 200 bis 400 m usw.
Ab März konnte ich 5 km am Stück joggen.
Ich war glücklich und dankbar, dass ich wieder meinen Sport machen konnte und trainierte über den Sommer, bis im September Kaprun auf dem Programm stand.
4. Kannst Du uns von einem besonderen Moment berichten, in dem Du Dich selbst überwunden und eine Herausforderung beim Spartan Race gemeistert hast?
Im Grunde ist jedes Rennen etwas Besonderes, doch bleibt mir auch Kaprun 2023 in Erinnerung, da ich die Chance hatte, in der Regionalserie den ersten Platz zu erreichen.
Die Chance war da, ich hatte 12 Punkte Rückstand und nichts zu verlieren.
Wir wünschten uns ein gutes Rennen und los ging es.
Bis zum Gipfel hatten wir bestimmt 4 Mal die Führung gewechselt (ich persönlich ziehe es vor, der Jäger zu sein als der Gejagte), dann ging es nur noch bergab.
Die Hindernisse liefen soweit gut, unterwegs holte ich meinen Sohn Tim ein, versuchte das Tempo hochzuhalten.
Leider blieb ich mit dem großen Zeh an einer Wurzel hängen, sodass ich kaum noch laufen konnte.
Ich kämpfte weiter, meisterte die Hindernisse.
Durch den Tunnel waren es noch 2 km bis zum Ziel.
In der Zwischenzeit holte mich Tim wieder ein und trieb mich weiter an.
Beim Atlas Carry passierte es dann.
Ich musste die Kugel an der Fahne absetzen und bekam sie nicht mehr hoch.
Gefühlt habe ich da 10 Minuten verloren.
In der Zwischenzeit kam mein Gegner, lief schnell durch den Atlas Carry und ich saß da mit dem Betonstein und kam nicht mehr weiter.
Mit letzter Kraft schaffte ich es dann doch.
Beim Speer musste ich noch 30 Burpees hinnehmen und die lange Strafrunde für das Multirig zum Schluss laufen.
Ich war enttäuscht von mir selbst, verzweifelt, fix und fertig und kam dann über die Ziellinie.
Am Abend bei der Siegerehrung konnte ich mich dann doch über die Silbermedaille für das Beast und den zweiten Platz in der Regionalserie freuen.
Unter meinen Bekannten geht schon der Name „Cyborg Spartaner“ um.
5. Wie bereitest Du Dich mental auf ein Spartan Race vor und wie gehst Du mit eventuellen Zweifeln oder Ängsten während des Rennens um?
Eine sehr tiefgründige Frage, da ich mich in den letzten Jahren intensiv mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt habe.
Ich nutze Dinge wie Meditation, Atemübungen und Eisbaden als Teil meiner Morgenroutine.
Dadurch habe ich bereits viele Erfolge zu Beginn des Tages erzielt.
Auch ist es wichtig, gelassen zu bleiben für Dinge, die du nicht ändern kannst, wie das Wetter, die Strecke oder die Warteschlange an der Anmeldung.
Diese Dinge können so manchen mental schwächen.
Strebe jeden Tag danach, um 1% besser zu werden, etwas Neues zu lernen oder eine neue Erfahrung zu machen, bevor du abends ins Bett gehst.
Sei dankbar für das, was du hast, und sei achtsam für die Dinge, die du jeden Tag erleben darfst.
Seit dem viel zu frühen Tod meines Bruders vor zwei Jahren weiß ich, dass jeder Tag ein Geschenk ist!
Stell dir vor, dass du ein Spartaner bist. Frage dich, was würde er in dieser Situation tun?
Freue dich über jedes gemeisterte Hindernis und akzeptiere die Strafe, wenn du es nicht geschafft hast.
6. Welche Rolle spielt für Dich die Gemeinschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Spartan-Community?
Ich habe es erst 2023 speziell kennengelernt, weil ich zu diesem Zeitpunkt zum Brand Ambassador wurde und auch an vielen Events teilgenommen habe.
Dabei durfte ich so beeindruckende Menschen kennenlernen, die auf dieser Welt leben.
Zum Beispiel Yara, die die meisten Trifectas auf der Welt gemacht hat, Consti, Marisa, Andi und viele mehr.
Jeder ist etwas Besonderes, jeder ist einzigartig.
Mit der Zeit triffst du viele Spartaner aus der ganzen Welt, und dein Bekanntenkreis wird größer.
7. Gibt es ein bestimmtes Ritual oder eine spezielle Routine, die Du vor jedem Rennen befolgst, um Dich optimal vorzubereiten?
Ich richte es mir so ein, dass ich genügend Schlaf bekomme und nehme mir Zeit für die morgendliche Routine.
Ich nehme genügend Kohlenhydrate zum Frühstück ein. Oft habe ich am Morgen aber nicht so großen Hunger vor Aufregung.
Den Rucksack und die Rennklamotten richte ich schon am Vorabend, ansonsten vergisst man mal das eine oder andere, alles schon erlebt.
Gel, Wasser, Laufweste oder Gürtel, Schuhe usw.
8. Was war die größte Lehre, die Du aus Deinen Erfahrungen beim Spartan Race gezogen hast, und wie hat sie Dich im Alltag beeinflusst?
Ich glaube, dass ich mich wiederhole. 🙂
Es macht dich mental stark und auch gelassener.
Nimm das hin, was du nicht ändern kannst, und ändere, was du beeinflussen kannst.
Seitdem ich die Rennen analysiere, konnte ich mich in verschiedenen Bereichen steigern und daraus lernen.
Arbeite an deinen Stärken und versuche, die Schwächen auszumerzen.
Für den Alltag bedeutet das: Umgebe dich mit positiven Menschen und meide diejenigen, die dich herunterziehen wollen.
Gehe auch mal die Extrameile.
Ziehe ein Training durch, auch wenn du keine Lust hast.
Die Spartanfamilie ist eine positive Gemeinschaft; nicht umsonst laufen manche ihr Rennen verletzt durch.
Es ist cool, einer von den Verrückten zu sein. Ich möchte nie mehr mit „Normalen“ tauschen wollen.
9. Wie motivierst Du Dich selbst, wenn Du während eines Rennens an Deine körperlichen oder mentalen Grenzen stößt?
Wie gesagt, versuche ich die Dinge schon im Voraus zu umgehen.
Wenn dennoch etwas passiert, mache ich das Beste daraus.
Wenn es etwas ist, das ich durch Training anpassen kann, tue ich das.
Ich höre auch mal Motivationsmusik oder -reden.
Beim Laufen zähle ich die Strecke rückwärts, zum Beispiel meine große Laufrunde, dann noch die kleine Runde und die Gassirunde mit dem Hund.
Leider erlebt man auch solche Situationen wie in Kaprun, wenn man den ersten Platz auf den letzten Metern verliert.
Aber ganz ehrlich, die Punkte hatte ich schon in München verloren, aufgrund des speziellen Punktesystems.
10. Welche Tipps würdest Du jemandem geben, der zum ersten Mal an einem Spartan Race teilnehmen möchte?
Seit es die Brand Ambassadors gibt, würde ich sagen: Gehe zur First-Timer Heat.
Das ist die Startwelle mit den Brand Ambassadors für diejenigen, die zum ersten Mal an einem Spartan Race teilnehmen.
Dort kannst du Fragen stellen, dir Tipps geben lassen und bei den Hindernissen helfen lassen, wo es erlaubt ist.
Viele, die das Angebot annehmen, sagen, dass sie sich für das nächste Mal besser vorbereiten oder abnehmen wollen und sich nicht so verloren fühlen.
Auch ohne Brand Ambassadors solltet ihr auf jeden Fall starten; ihr sammelt eure eigenen Erfahrungen.
Habt keine Angst, aber habt Respekt. 😉
11. Inwiefern hat die Teilnahme an Spartan Races Dein Verständnis von Erfolg und Durchhaltevermögen verändert, sowohl im sportlichen als auch im persönlichen Bereich?
Ich habe seit meinem ersten Lauf 2014 gleich Spaß daran gefunden, auch wenn ich am Anfang noch wenige Rennen bestritten habe.
Mir wurde klar, dass ich für alles die Verantwortung übernehmen muss, anders als bei einem Mannschaftssport.
Bei mir ist der Fall eingetreten, dass ich mich auch in anderen Lebensbereichen steigern konnte.
Das bedeutet, ich entwickle mich körperlich und geistig gleichermaßen.
Natürlich tue ich auch etwas dafür und lese 10-20 Bücher im Jahr.
Durch die Aufnahme zu den Brand Ambassadors habe ich Gleichgesinnte gefunden, was mir guttut, nachdem ich von einigen Menschen enttäuscht wurde.
Sportlich habe ich mich mit dem Laufen angefreundet, mache mein Krafttraining und drehe an jeder Stellschraube, um mich zu verbessern.
Ob es um die Versorgung beim Rennen, Ernährung oder die täglichen Bewegungsübungen für Core, Knie, Achillessehne, Eisbaden usw. geht ca. 15-20 Minuten, alles greift ineinander.
Also, wenn ich mit einem künstlichen Kniegelenk und einer Umstellungs-OP einen Spartan Race laufen kann, dann kann das auch jeder „Gesunde“.
Worauf wartest du? 😉
Spartan Race Rabatt Code:
>>> Mit dem Code: BA-AR-3114 sparst Du 20 % auf Dein Rennticket! 😉
Vielen Dank, Andy, für die spannenden Einblicke! Es war mir ein spartanisches Fest. 😀
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