Hallo liebe Fitness-Freaks und Interessierten,
stell Dir vor, Du kämpfst Dich einen steilen Anstieg hinauf, Deine Beine brennen wie Feuer, Hindernis um Hindernis stellt sich Dir in den Weg, und die Sonne tut ihr Bestes, Dich in ein Grillhähnchen zu verwandeln.
Klingt nach einem geilen Wochenende, oder? 😉
Für die meisten mag das eher wie eine Szene aus einem Survival-Film wirken, aber genau das – plus jede Menge Adrenalin, ein paar Flüche und ganz viele Emotionen – gab es beim Spartan Race 2024 European Championship in Zell am See-Kaprun!
Vom Kinderlachen beim Kidsrace bis zum epischen Moment an der Rope Climb Glocke – hier sind meine Highlights, meine Hürden und meine Gedanken, die irgendwo zwischen „Ich schmeiß hin!“ und „Ich bin unbesiegbar!“ geschwankt haben.
Der Zwerg rockt das Spartan Kids Race!
Bevor ich mich am Samstag ins Getümmel stürzte, stand erst mal der Nachwuchs auf der Matte.
Der Zwerg hat sein zweites Kids Race gerockt und hatte wieder richtig Spaß!
Seine Freude und der Stolz, den er ausstrahlte, als er ins Ziel einlief – einfach unbezahlbar.
Ich bin überzeugt: Ein Hindernisrennen bietet auch für die Kleinen viele Vorteile, die weit über die reine körperliche Fitness hinausgehen.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie Kinder dabei richtig aufblühen, schau dir gern meinen Beitrag zum Spartan Kids Race an!
Unsere Nationenparade
Aber das war noch nicht alles!
Anlässlich der European Championship lud Spartan zur Nationenparade, und wir waren natürlich voll dabei – Dirndl und Lederhosen inklusive. 😉
Mein Kampf um die Trifecta 2024: Die rote Medaille zum Mitnehmen, bitte!
Am Samstag ging es dann für mich zur Sache.
Mein Ziel: die Trifecta 2024 – und es fehlte nur noch die rote Medaille.
Das Spartan Beast in Bled und den Super in München hatte ich schon in der Tasche.
Jetzt hieß es: Alles geben für den Sprint in Kaprun.
Pünktlich um 13 Uhr, in der glühenden Mittagshitze, fiel der Startschuss.
Die Sonne brennt und der folgende Anstieg zieht sich wie Kaugummi. Déjà-vu vom Spartan Race 2023! 😅
Trotz aller Berglauf-Trainings fluche ich innerlich über die fiese Kombi aus steilem Aufstieg und sengender Hitze.
Und selbst wenn die Natur in Kaprun atemberaubend schön ist: In diesem Moment bin ich echt erleichtert, dass ich mir den Beast-Aufstieg für heute sparen kann. 🙌
Mein absolutes Highlight: Die Rope Climb Glocke!
Oben angekommen, sehe ich die Seile und denke: „Okay, heute rocken wir das Ding!“
Ich bin NICHT nass, die Schuhe sind NICHT voller Schlamm, meine Beine nur ein bisschen fertig vom Anstieg. Auf geht’s!
Wechsel noch schnell die Seite, um nicht direkt in die Sonne zu schauen und beginne das Seil zu erklimmen. Schritt für Schritt.
Mit der Technik, die ich so oft geübt habe, verfehle ich allerdings die Glocke auf den letzten Metern, denke mir, dass ich schon hoch genug bin.
Mein Puls rast, die Atmung stockt für einen Moment – nur noch ein winziges Stückchen weiter, und dann… BÄM BÄM BÄM!
Ich habe es geschafft! Zum ersten Mal erreiche ich die Glocke beim Seilklettern und schreie so laut vor Freude, dass ich ein paar ziemlich erstaunte Blicke kassiere. 🤣Das war mein ganz persönlicher Sieg des Tages!
Kleiner Wermutstropfen: Keine Kamera weit und breit, um diesen epischen Moment festzuhalten. 📸😅
Kraft, Koordination und… Enttäuschung?
Nach diesem Höhenflug wartete die nächste Herausforderung: Erst den Sandsack schleppen (Sandbag Carry), dann die schwere Kette schultern und durch den Parcours tragen (Chain Carry), und schwupps, ging’s auch schon wieder downhill – direkt zum Speerwurf, dem Bucket Carry, Atlas Carry und meinem persönlichen Lieblings-Härtetest: dem Hercules Hoist.
Mein Mann und mein Sohn standen bereits in der Nähe und feuerten mich an.
Ich konnte es kaum erwarten, ihnen von meinem Triumph am Seil zu erzählen.
Allerdings war ich so durch den Wind vor Freude, dass mein Mann zuerst nicht realisierte, was ich da eigentlich gerockt hatte.
Die Freude war so groß, dass ich fast selbst nicht glauben konnte, dass ich es tatsächlich geschafft habe!
Schließlich hatten wir das Seilklettern unzählige Male in unserer Gemeinde-Turnhalle trainiert.😄😅
Schmerzhaftes learning: Slip Wall und Rippencrash
Zeitmäßig lief’s echt super – deutlich schneller als im letzten Jahr.
Die meisten Hindernisse habe ich ziemlich easy gemeistert… na ja, fast! Der Speerwurf und die beiden Hangelstationen – das war eine andere Geschichte.
Beim Multi Rig war ich zwar echt nah dran, aber eben nur fast! Ich war mir sicher, dass es diesmal klappt zwischen mir und einer Hangelstation, aber das Wasserbecken davor hatte andere Pläne. Nasse Hände und Hangeln? Nicht gerade meine Lieblings-Kombi. 😅
Aber dann, kurz vor dem Ziel, taucht sie auf: die Slip Wall. Diese verdammte rutschige Hölle auf Erden! 🫣
Normalerweise ist die Slip Wall für mich überhaupt kein Ding, aber diesmal?
Die Seile sind so kurz und die Wand so glatt, dass ich einfach nicht rankomme.
Immer wieder nehme ich Anlauf und rutsche ab. Ein Déjà-vu der besonders nervigen Art!
Irgendwann denke ich mir: „Scheiß drauf! Du musst da jetzt rüber!“
Ich gehe volles Risiko, renne los… und just in dem Moment, als ich das Seil verliere und wieder Richtung Boden schieße… passiert es!
Ich lande volle Kanne auf meiner Rippe.
Als ob das nicht genug wäre, bohrt sich auch noch der 10er Stapel Traubenzucker in meiner Laufweste schön in die Seite. Super Timing!
Am Ende schaffe ich es dann doch noch – mit letzter Kraft und einem großzügigen Schubs von einem netten Spartaner.
Währenddessen haben mein innerer Teufel und ich uns abwechselnd über diese rutschige Wand des Grauens ausgekotzt.
Die Schimpfwörter flogen nur so, glaubt mir!
Als ich die Ziellinie schließlich erreiche, bin ich total happy, dass ich es gepackt habe. Aber danach? Absolutes Gefühlschaos! … 🙈
Fazit:
Das Spartan Race Zell am See-Kaprun 2024 war wie eine wilde Achterbahnfahrt der Gefühle.
Ich konnte nicht anders, als zu strahlen, als ich meinen Sohn beim Kidsrace durch den Parcours und über die Ziellinie flitzen sah. 🧡
Der Moment, als ich beim Rope Climb endlich die Glocke läutete, war fast so euphorisch wie das Gefühl, die rote und somit letzte Medaille für die Trifecta 2024 in den Händen zu halten.
Die Volunteers waren echt spitze! Ihre gute Laune und Motivation haben mir auf der Strecke so richtig den Kick gegeben.
Nach meinem Tag als Volunteer weiß ich zudem (ansatzweise), wie viel Arbeit und Herzblut hinter so einem Event steckt – riesen Respekt an die Orga, die das alles möglich macht!
Und die Kulisse in Kaprun? Einfach traumhaft! Die Berge und die Landschaft haben das ganze Event zu einem echten Augenschmaus gemacht.
Dann gab’s aber auch die weniger glamourösen Momente, wie meinen Kampf gegen die Slip Wall, bei dem ich mich fast gefühlt habe wie auf einer riesigen, nassen Rutsche – nur dass der Spaßfaktor irgendwann eher gegen null tendierte. 😅
Zugegeben: Nach meinem Rippen-Crash war ich ziemlich mies drauf und habe sogar darüber nachgedacht, komplett hinzuschmeißen.
Nachdem 2023 erst mein Sprunggelenk und dieses Jahr mein Knie ewig rumgezickt haben, wollte ich den Sprint natürlich unbedingt heil überstehen.
Als ich dann noch sah, dass die Seile am nächsten Wettkampftag deutlich länger waren, na ja… ihr könnt es euch sicher denken.🙈
Aber hey, diese Rennen sind mehr als nur körperliche Herausforderungen – sie sind eine Reise zu sich selbst.
Du lernst, deine Grenzen zu verschieben und die mentale Stärke zu finden, um weiterzumachen, auch wenn du denkst, du kannst nicht mehr.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass jede Herausforderung, jede Panne und jeder Triumph ein Teil des großen Ganzen sind.
Auch wenn es jetzt jedes Mal schmerzt, wenn ich lache, niese oder huste, macht genau dieses Chaos und die Unberechenbarkeit diese Erlebnisse so unvergesslich.
Nach dem Samstag musste ich erst mal tiiiiief durchatmen (so gut es eben mit einer geprellten Rippe geht 🙈).
Aber als ich mir im Nachgang die Bilder vom Rennen anschaute und mein breites Grinsen beim Firejump sah, obwohl ich mich vorher ordentlich langgelegt habe, wusste ich sofort, warum ich diesen Wahnsinn immer wieder mache.
„Schau genau hin, Alte, Du kannst fliegen.“ 😉🧡
- Distanz: 6,25 km
- Höhenmeter: 331 m
- Hindernisse: 20